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Ihr echter Experte
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Philipp Schroeder
Fachberater
Garten- und Landschaftsbau
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Naturstein
ESTRICH
Ein guter und stabiler Boden ist die Basis jeder Raumgestaltung. Der Estrich wirkt im Verborgenen, unterhalb des sichtbaren Bodenbelags. Doch auch wenn dieser nicht direkt sichtbar ist, so ist er von zentraler Bedeutung: Er gleicht Unebenheiten aus und wirkt zugleich als Trittschall- und Wärmedämmung. Estriche gibt es in verschiedensten Ausführungen: Ob Trockenestrich oder Fließestrich, ob Calciumsulfatestrich oder Zementestrich, bei uns finden Sie die passenden Systeme für Ihren perfekten Fußboden.
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Unverputzter Beton liegt voll im Trend. Der Baustoff erlebt in der modernen Architektur inzwischen sogar eine wahre Renaissance. Dem gesellt sich auch der Estrich, welcher ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken kann. So erstellten bereits die Römer mit dessen Hilfe ihre Fußböden. Im eigentlichen Sinne handelt es sich beim Estrich um eine Mörtelschicht, welche den Unterboden im Haus- und Wohnungsbau glätten und für den späteren Bodenbelag vorbereiten sollen. Das Gemisch wird unter Zuhilfenahme von unterschiedlichen Bindemitteln zu einer halbfesten Masse, die nach und nach aushärtet und unmittelbar danach nutzfähig ist. Dank seiner zunächst weichen Konsistenz dringt der Estrich auch in kleinste Ritzen ein und gleicht so besonders effektiv alle Unebenheiten aus. Estrich kann mit relativ wenig Aufwand verlegt werden, erweist sich als strapazierfähig, sehr pflegeleicht und belastbar. Zudem bietet er eine gute Trittschall- und Wärmedämmung.
Die Art des Estrichs wird je nach verwendeten Rohstoffen und Bindemitteln festgelegt. Dabei werden fünf Grundtypen unterschieden: Calciumsulfatestrich, Gussasphaltestrich, Kunstharzestrich, Magnesiaestrich und Zementestrich. Der auf Calciumsulfat basierende Estrich gilt als biegsam, zug- und druckfest. Er ist vereinbar mit der Fußbodenheizung, kann aber empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren. Der Gussasphaltestrich hingegen ist ein Gemisch aus Gesteinsmehl, Splitt, Sand sowie Bitumen und kommt aufgrund seiner Robustheit insbesondere im Hoch- und Industriebau zum Einsatz. Als ebenfalls sehr beanspruchbar erweist sich zudem der Kunstharzestrich, welcher als finaler Boden genutzt werden kann. Ein weiterer extrem widerstandsfähiger Vertreter ist der Magnesiaestrich. Dieser kann nach Belieben eingefärbt werden und gilt als besonders leicht. Als letzter im Bunde ist noch der Zementestrich zu nennen, der typischerweise in Garagen eingesetzt wird. Seine Trocknungsphase von bis zu 30 Tagen dauert allerdings recht lange.
Als Gestaltungselement kann Estrich den Raumeindruck maßgeblich mitbestimmen und versprüht sowohl moderne Coolness als auch gemütliche Wohnlichkeit. Er sorgt mitunter für den beliebten Industrie- bzw. Loft-Look. Damit bietet Estrich eine praktische aber auch optisch ansprechende Alternative zu Fliesen oder Linoleum.
Estrich FAQ
Estrich ist eine Mischung aus Bindemitteln und Zuschlagstoffen, die als Untergrund für Bodenbeläge wie Fliesen, Parkett oder Teppich dient. Als Bindemittel wird dafür Zement genutzt, bei den Zuschlagstoffen handelt es sich um Kies mit einer Körnung von max. 0–8 mm. Estrich kann auch als fertige Bodenfläche verwendet werden, etwa in Industriegebäuden.
Es gibt verschiedene Arten von Estrich, darunter Zementestrich, Anhydritestrich, Magnesiaestrich und Kunstharzestrich. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Bindemittel, Verarbeitungszeit, Trocknungszeit und Eigenschaften wie Festigkeit und Flexibilität.
Zementestrich ist eine der am weitesten verbreiteten Estricharten und gilt als besonders robust und belastbar. Er ist gut für Räume geeignet, die hoher Beanspruchung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Garagen oder Industrieflächen. Zudem ist Zementestrich unempfindlich gegen Feuchtigkeit, was ihn für den Einsatz in Bädern und anderen Feuchträumen prädestiniert. Allerdings hat Zementestrich eine längere Trocknungszeit und kann bei der Verarbeitung viel Feuchtigkeit abgeben, was die Fertigstellung des Bauprojekts verzögern kann. Zudem ist er weniger fußwarm als andere Estricharten.
Anhydritestrich, auch als Calciumsulfatestrich bekannt, ist besonders eben und lässt sich gut verarbeiten. Er wird oft in Räumen verwendet, an die hinsichtlich der Ästhetik hohe Anspruch gestellt werden, da er eine sehr glatte Oberfläche bietet. Ein weiterer Vorteil ist seine schnelle Trocknungszeit im Vergleich zu Zementestrich. Allerdings ist Anhydritestrich empfindlich gegen Feuchtigkeit und daher nicht für den Einsatz in Feuchträumen oder im Außenbereich geeignet. Zudem kann er teurer sein als andere Estricharten.
Magnesiaestrich ist bekannt für seine schnelle Aushärtungszeit und somit ideal für Bauprojekte mit engen Zeitplänen. Er ist fußwarm und bietet eine angenehme Gehfläche. Außerdem ermöglicht er die Integration von dekorativen Elementen wie Farbpigmenten. Allerdings ist Magnesiaestrich weniger robust als Zement- oder Anhydritestrich und kann empfindlich auf Wasser reagieren. Deshalb ist er eher für trockene Innenräume geeignet und weniger für Feuchträume oder Außenbereiche.
Kunstharzestrich ist äußerst belastbar und beständig gegen Chemikalien, wodurch er vor allem für industrielle Anwendungen infrage kommt. Er härtet sehr schnell aus und ermöglicht somit eine zügige Fertigstellung des Bauprojekts. Zudem ist er flexibel in der Gestaltung, da er in verschiedenen Farben und Mustern verfügbar ist. Allerdings kann die Verarbeitung komplex sein und erfordert oft spezielle Fachkenntnisse.
Mit Sichtestrich gibt es noch eine weitere Estrichart. Er dient sowohl als Untergrund als auch als Endbelag für Böden und wird oft durch Schleifen oder Versiegeln veredelt. Er bietet ästhetische Flexibilität und ist leicht zu reinigen. Allerdings ist er anfällig für Kratzer und die Verarbeitung kann komplizierter und teurer sein als bei herkömmlichen Estrichen.
- Untergrundvorbereitung: Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein.
- Abdichtung: Insbesondere in Feuchträumen ist eine Abdichtung erforderlich.
- Ausgleichsschicht: Zum Nivellieren des Untergrunds.
- Einzug von Trenn- oder Dehnungsfugen: Zur Vermeidung von Rissen.
- Aufbringen des Estrichs: Entweder manuell oder maschinell.
- Glätten und Verdichten: Für eine ebene Oberfläche.
- Trocknen: Abhängig vom Estrichtyp und den Umgebungsbedingungen.
Die Materialauswahl hängt von der Nutzungsart des Raums, dem Untergrund und dem gewünschten Bodenbelag ab. Zementestrich ist sehr vielseitig und robust, Anhydritestrich bietet eine sehr glatte Oberfläche.
Sichtestrich stellt nicht nur einen Untergrund dar, sondern gleichzeitig als Endbelag genutzt werden. Wenn das ästhetische Erscheinungsbild besonders wichtig ist, kann Sichtestrich – je nach Material und Verarbeitung – eine interessante Option sein, allerdings oft zu einem höheren Preis. Zudem ist Sichtestrich oft weniger robust als spezialisierte Estrichmaterialien und kann daher für hoch beanspruchte Räume weniger geeignet sein.
Die Trocknungszeit variiert je nach Estrichtyp und kann von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen reichen. Niedrige Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit können den Trocknungsprozess verzögern.
Bei einem versiegelten Estrich genügt meist einfaches Fegen und feuchtes Wischen. Bei unversiegeltem Estrich kann eine spezielle Estrichseife verwendet werden. Auf jeden Fall sollten keine säurehaltigen Reiniger verwendet werden.
Estrich bietet gegenüber anderen Untergründen eine Reihe von Vorteilen, die ihn zu einer beliebten Wahl für viele Bauprojekte machen:
Er ist in der Regel kostengünstiger, kann schneller verlegt werden und ist vielseitig einsetzbar. Zudem kann er als Untergrund für andere Bodenbeläge dienen. Als Untergrund ist er sehr belastbar und bietet eine solide Grundlage für darüberliegende Bodenbeläge wie Fliesen, Teppiche oder Parkett. Das macht ihn ideal für Räume, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind.
Außerdem kann er in verschiedenen Arten und Zusammensetzungen hergestellt werden, um speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Beispielsweise gibt es Estriche, die besonders schnell trocknen, feuchtigkeitsresistent oder chemisch beständig sind.
Estrich leitet des Weiteren Wärme gut und ist daher besonders geeignet für Räume mit Fußbodenheizung. Durch seine hohe Wärmeleitfähigkeit wird die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt.
Die Kosten für Estrich können stark variieren und hängen von einer Reihe von Faktoren ab:
- Art des Estrichs: Unterschiedliche Estricharten haben unterschiedliche Preise. Zum Beispiel ist Kunstharzestrich oft teurer als Zement- oder Anhydritestrich.
- Flächengröße und -beschaffenheit: Je größer die zu verlegende Fläche, desto höher sind die Gesamtkosten. Unebene Untergründe können zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen erfordern, die den Preis erhöhen.
- Vorbehandlung des Untergrunds: Wenn der vorhandene Untergrund vorbereitet werden muss, etwa durch Entfernen alter Beläge oder durch Grundierung, entstehen zusätzliche Kosten.
- Zusatzoptionen: Funktionen wie eine integrierte Fußbodenheizung oder spezielle Oberflächenbehandlungen (z.B. für Sichtestrich) können den Preis ebenfalls erhöhen.
Typische Fehler sind unzureichende Untergrundvorbereitung, das Ignorieren von Dehnungsfugen und eine ungenaue Mischung des Estrichmaterials. Diese können durch sorgfältige Planung und die Einhaltung der Herstelleranweisungen vermieden werden.
Estrich kann durchaus auch nachträglich eingebaut werden, etwa bei Renovierungen oder Umbauten. Hierbei ist jedoch eine sorgfältige Vorbereitung erforderlich, um sicherzustellen, dass der neue Estrich mit dem vorhandenen Untergrund und den angrenzenden Bauelementen kompatibel ist.